Ende gut, alles gut: Nawid ist zurück
Am vergangenen Samstag ist Nawid, nach zwei Jahren weiterer lebensbedrohlicher Flucht durch Afghanistan, Iran, Türkei und Griechenland nun glücklich mit einem Ausbildungsvisum nach Deutschland zurück gekehrt. Am 1. September wird er seine Ausbildung in Blaustein beginnen.
Wir alle erinnern uns mit Entsetzen daran:
Es war die erste Sammelabschiebung nach Afghanistan, nachdem das Land zum „sicheren Herkunftsland“ deklariert worden war: Am 3. Juli 2018, an Horst Seehofers Geburtstag, wurden rund 70 junge Männer nach Kabul geflogen. Die meisten von ihnen hatten sich nichts zuschulden kommen lassen, sondern waren im Gegenteil gut integriert in Deutschland. Wie Nawid Ahmadi, den die Polizei im Morgengrauen aus der Unterkunft im Unterelchinger Dammweg holte, als er sich gerade anzog, um in die Schule zu gehen. Dort hätte er an diesem Tag die letzte Prüfung für den qualifizierten Hauptschulabschluss ablegen sollen. Der Fall sorgte auch deshalb für Schlagzeilen, weil sich Nawid in seiner Verzweiflung mit einem Messer und später mit den ihm angelegten Handschellen verletzte. An den Flug nach Kabul kann er sich nicht erinnern…
Es folgte eine Odyssee. Nawid, der im Iran aufgewachsen ist und dessen Familie dort lebt, kennt niemanden in Afghanistan. Er wurde nach seiner Ankunft mehrmals überfallen, musste ins Krankenhaus. Schließlich gelang es ihm dank der Unterstützung aus Elchingen und Umgebung, zu seinen Eltern in den Iran zu fliegen. Nach Ablauf seines Visums war er erneut zur Flucht gezwungen. Auf abenteuerliche Weise gelangte er über die Türkei und das Lager auf Lesbos nach Athen, wo er Aufnahme bei der deutschen evangelischen Kirche fand. Dort unterstützte man ihn auch in seinem Lerneifer. Er legte mit Erfolg die Deutschprüfung (B 1) ab und hielt immer den Kontakt zu Mitgliedern unseres Elchinger Freundeskreises, die sich unermüdlich auf juristischer und politischer Ebene für eine Senkung der Wiedereinreisesperre einsetzten. Mit Erfolg!
Dafür haben sie keine Mühen und Kosten gescheut. Denn sie sind der Meinung: Am Geld sollte es nicht scheitern, dass der junge Mann eine Perspektive für ein Leben in Sicherheit bekommt. Doch die Helfer stoßen an finanziellen Grenzen. Von seinem Azubi-Gehalt kann Nawid das Geld nicht abstottern – zumal er jetzt seine „Abschiebungskosten“ bezahlen muss: 5.300 Euro!
Deshalb bitten wir Sie heute um eine Spende. Jeder Euro zählt! Auch viele kleine Beträge helfen.
Spendenkonto: „Füreinander“ Elchingen, IBAN: DE70 6306 1486 0005 0000 09 Stichwort: Nawid
Anmerkung: Der Verein „Füreinander“ Elchinger Bürgerhilfe e.V. ist gemeinnützig und die Spenden steuerlich absetzbar.
Für alle bereits eingegangenen Spenden bedanken wir uns ganz herzlich!
Hilfen, zum Beispiel bei der Zimmersuche oder bei der Betreuung während der Ausbildung zum Hotelfachmann im Hotel Klingenstein in Blaustein, sind sehr willkommen. Das Zimmer sollte mit dem ÖPNV von Blaustein aus gut erreichbar und mit einem Azubi-Gehalt finanzierbar sein.
Das Leitungsteam vom Freundeskreis Asyl Elchingen